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Miller Anderson: From Lizard Rock! (Review)

Artist:

Miller Anderson

Miller Anderson: From Lizard Rock!
Album:

From Lizard Rock!

Medium: CD
Stil:

Blues Rock

Label: Out Of Time
Spieldauer: CD 1: 58:51 CD 2: 58:15
Erschienen: 30.09.2009
Website: [Link]

Endlich ein Live-Album (entstanden während der Deutschlandtour 2008) des allgemein unterschätzten schottischen Gitarristen und –was viele nicht wissen– „Woodstock“-Veterans (stand seinerzeit mit der KEEF HARTLEY BAND auf der Bühne) MILLER ANDERSON.
Anderson & Co. legen sich schon mit dem Opener richtig ins Zeug: Der „City Blues“ dokumentiert eindeutig, dass Miller nichts von seinen Fingerfertigkeiten verlernt hat. Losrocken kann er, und sich –wo’s drauf ankommt– zurücknehmen auch – wie z. B. in der feinen Adaption von Ry COODERs „Across The Borderline“. Gleichwohl stammt mehr als die Hälfte der Stücke aus eigener Feder, und dass Miller berührende Bluesballaden und fetzige Rocksongs schreiben kann, sollte sich doch langsam mal herumsprechen. Mancher Song hat gar –wie z. B. „By The Light“– echte Ohrwurmqualitäten.
Das Album bietet einen klug ausgewählten Querschnitt durch das Repertoire aus Bandzeiten mit der KEEF HARTLEY BAND (gleich drei Stücke, „Sinnin’ For You“, „Just To Cry“ und „Leavin’ Trunk“, sind eine Reminiszenz an den damals leider „suboptimalen“ Auftritt beim Woodstock-Festival) und SAVOY BROWN („Boogie Brothers“ und „Everybody Loves A Drinking Man“) sowie den verschiedenen Solophasen.
Dass MILLER ANDERSON bis heute ein glühender Verehrer von JIMI HENDRIX ist, unterstreicht eben auch seine Version des Sleepy-John-Estes-Klassikers „Leavin’ Trunk“ mit gepfefferten, bisweilen Wah-Wah-gestützten Gitarrensoli. Als zweiter Bonustrack hätte sicher auch „Hey Joe“, das Miller während besagter Tour bisweilen mit in die Setlist nahm, gut gepasst – schade, ist nicht mit drauf. Weitere Cover-Perlen sind sicher seine Bearbeitungen des Traditionals „House Of The Rising Sun“ oder des gleichfalls oft abgenudelten Standards „Don’t Let Me Be Misunderstood“, denen Miller tatsächlich neues Leben einhauchen kann. „As The Crow Flies”, ein Bluessong von TONY JOE WHITE, hat er ganz spartanisch instrumentiert für Akustikgitarre und Mundharmonika. Reduktion auf das Wesentliche verleiht diesem an sich spröden Song die nötige Tiefe. Neben den eher melancholischen, nachdenklichen Lyrics gibt’s aber auch hin und wieder was zum Schmunzeln, z. B. in der Hommage an seinen Geburtsort Houston, den er –ganz Schotte- als „Husten“ ausspricht. Neben seiner exzellenten (Slide-) Gitarrenarbeit sollte man nicht unterschlagen, dass Miller auch eine geile Stimme hat!
Seine Backing Band passt sich übrigens bestens dem Frontmann an; keiner der Begleitmusiker versucht sich in den Vordergrund zu spielen, gleichwohl dürfen alle mal ihre individuellen Fähigkeiten zum Besten geben.

FAZIT: "From Lizard Rock!" ist wirklich ein rundum gelungenes, stilistisch abwechslungsreiches Live-Dokument, mit dem netten Schmankerl „Memories Of Woodstock“, wobei MILLER ANDERSON eine witzige Anekdote erzählt. Nebenbei: Die Zeichnungen zum geschmackvoll gestalteten DigiPack stammen vom Meister „himself“!

Roland Schmitt (Info) (Review 28907x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1:
  • City Blues
  • Fallin’ Back Into The Blue
  • Sinnin’ For You
  • Just To Cry
  • Lewin’ Trunk
  • By The Light
  • Borderline
  • House Of The Risin’ Sun
  • Little Man Dancing
  • CD 2:
  • High Tide And High Water
  • Think It Over
  • Drinking Man
  • Ramblin’ On My Mind
  • Boogie Brothers
  • As The Crow Flies
  • Don’t Let Me Be Misunderstood
  • Memories Of Woodstock
  • Houston
  • Eye On The Prize
  • Bonus: That’s All Right Mama

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Catweazle
gepostet am: 04.07.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft gerade "Just to Cry" von dem obigen Album "From Lizard Rock!". Man könnte meinen, die Doors wären auferstanden - Hammondorgel (oder ist es ein Fender Rhodes?) pur, eine geile Strat und eine groovende Rhytmus-Sektion. Dies ist mein erster Post und ich gebe dem Album nur wegen dieser Nummer die volle Punktzahl!
Catweazle
gepostet am: 04.07.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Inzwischen ist einige Zeit vergangen, und ich habe die beiden CDs durchgehört. Es bleibt bei vollen 15 Punkten, auch wenn der Vergleich mit den Doors in keinster Weise gerechtfertigt ist! Aber oder gerade dennoch: die Aufnahmen grooven, was das Zeug hält, Blues vom Feinsten!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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